Der sudetendeutsche Tischler Anton Goldmann eröffnete am 1. Juli 1858 in seinem Betrieb
auf der Wieden Theresianumgasse 31,
die erste österreichische Werkstätte zur Herstellung
von Kameras. Bis dato wurden hier hochwertige Möbel für die k.u.k. Monarchie erzeugt.
Schon 1854 baute er für Ludwig Angerer eine Kamera.
Die erste Goldmann - Kabinettkamera bestend aus zwei ineinander
verschiebbaren lichtdichten Kasten, wobei die Scharfeinstellung durch eine Bremsschraube auf dem sogenannten
Schlitten fixiert wurde. Bald nahm Goldmann auch die Erzeugung von Balgenkameras auf und verbesserte die
Genauigkeit der Scharfeinstellung durch Einführung eines Spindeltriebes. 1863 schuf er das erste am Rücken
tragbare, zusammenlegbare Reisezelt zur Präparation und Entwicklung nassen Kollodiumplatten.
1875 übersiedelte Goldmann in eine größere Werstätte, gleich um die Ecke, in die
Viktorgasse 14. Sein Sohn Rudolf Anton Goldmann trat 1878 in die Firma ein und übernimmt 1891 die Leitung
der Werkstätte. 1890 kommt die erste DETECTIVCAMERA auf den Markt.
1. Modell der Detektivkamera
Kurz darauf wird die bisher handwerksmäßig betriebene Erzeugung auf fabriksmäßigen
Maschinenbetrieb umgestellt und 1905 nochmals erweitert. Goldmann - Kameras waren, wegen ihrer Qualität,
allgemein beliebt; so wurde eine von R.A.Goldmann konstruierte Flugzeugkamera 13x18 mit verschiedenen Brennweiten
im 1. Weltkrieg von der österreichischen und der deutschen
Heeresverwaltung in größter Zahl verwendet. In diese Zeit fällt auch der
Zusammenschluß zu HERLANGO.